Diesmal stelle ich 2 kleine Lautsprechergehäuse für meinen Cousin aus Buche MPX vor. Ich bin dabei nur für den "Rohbau" zuständig. Entwurf, Elektrik und Co ist seine Angelegenheit.
Der gezeigte Lautsprecher befindet sich nur bei mir, damit ich die entsprechenden Maße nehmen kann.
Wie immer bei solchen Projekten, beginnt alles mit dem Grobzuschnitt mit der Tauchsäge und Schiene. Aus den großen Zuschnitten vom Holzhändler werden nun kleine handliche Stückchen.
Für die 3 umlaufenden Hauptflächen (links, oben, rechts) habe ich die Stücke bei der Zuschnittplanung nebeneinander angeordnet, sodass es keinen Sprung oder Wechsel in der Maserung gibt.
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Grobzuschnitt mit der Tauchsäge |
Für die endgültige Breite benutze ich meine Erika mit Parallelanschlag, sowie für die langen Stücke den
Gripper
im Hand-über-Hand-Vorschub.
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Schnitt auf endgültige Breite |
Anschließend werden die langen Stücke am Ablänganschlag passend gekürzt.
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Ablängen der Einzelteile |
Die Einzelteile, um genau zu sein, sind es 24 Stück, pro Box 12, werden zur Beschriftung ausgelegt, damit es bei der weiteren Verarbeitung keine Verwechslung gibt.
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Alle Einzelteile für die beiden Gehäuse |
Es folgen die Gehrungsschnitte für den Korpus,...
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Gehrungsschnitt am Parallelanschlag |
... sowie ein paar eher ungewöhnlichen Winkelschnitte (hier waren es ~33,5°) als Designelement.
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Winkelschnitt am Gehäuseboden |
Da die innen liegenden Flächen später nur noch sehr schwer per Hand zu erreichen sind und mit der Maschinen schon gar nicht, erfolgte bereits jetzt der endgültige Feinschliff bis Korn 240.
Anmerkung: Bei zukünftigen Projekten werde/bzw. bin ich bereits dazu übergegangen, die größeren Holzstücke schon bis zum Endschliff zu bearbeiten und dann erst in alle Einzelteile zu
zerlegen. Dieses Vorgehen ist bedeutend angenehmer, als so viele kleine Teile zu bearbeiten.
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Schleifen der Einzelteile |
Nun geht's ans Eingemachte. Als erstes habe ich eine Seite mit Deckel, Boden und Rückseite verleimt, um schon ein grobes Gerüst zu bekommen, auf dem ich Aufbauen kann.
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Vorverleimung von vier Korpusseiten |
Anschließend wird der Klangkanal eingeleimt.
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Einleimen des Klangkanals |
Bevor ich die Front einkleben kann, bekommt diese einen Kreisausschnitt für den Lautsprecher, sowie eine 45°-Fase auf der Innenseite damit der Klang sich ordentlich ausbreiten kann.
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Innenseite der Gehäusefront |
Langsam lässt sich die Form des Lautsprechers erahnen.
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Vollendung des Klangkanals |
Als nächstes wird die Front angeleimt und mit viel "Zwingengewalt" zum Abschluss die linke Seitenfläche angebracht. Erfreulicherweise gab es dabei keine größeren Probleme
und minimale Spalte konnten durch die Zwingen zugezogen werden. Ich war echt angenehm überrascht, dass nicht eins der 12, respektive 24, Teile aus dem Rahmen fiel
und Probleme beim Leimen gemacht hat. Ich glaube meine Erika gebe ich nie wieder her!
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Anleimen der letzten fehlenden Seite |
Zur Vollendung des Lautsprechergehäuses fehlt nur noch die Frontblende, die ich erst jetzt zugeschnitten habe, damit sie auch auf jeden Fall perfekt passt.
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Abgeschlossener "Rohbau" |
Nachdem dann auch die Außenseiten auf Körnung 240 geschliffen waren, konnte ich mich an die verzwickte Angelegenheit der Befestigungslöcher wagen. Mein Cousin wollte unbedingt
Gewindemuffen für die Befestigung der Lautsprecher haben. Die Bohrungen selbst waren zügig erledigt. Allerdings riss das grobe Gewinde der Muffe natürlich ein Stück Deckfurnier aus der Oberfläche -
zum Glück nach Innen zur Lautsprecheröffnung hin. Jedenfalls habe ich danach die Löcher ein bisschen angesenkt und dieses Mal ist alles gut gegangen.
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Bohren der Sacklöcher für die Gewindemuffen |
Aber wie das Schicksal so spielt habe ich mich natürlich bei der allerletzten Möglichkeit an der Box doch noch verbohrt. Auf der Rückseite ist nun eine Polklemme 3mm tiefer als ihr
Nachbar..... Grmpf! Es fällt zum Glück nur auf, wenn man es weiß oder gezielt danach sucht.
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Anprobe der Polklemmen |
Damit fehlen nur noch drei Schichten Danish Oil und dann sind die Gehäuse fertig zur Abholung.
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Auch der Lautsprecher passt in seine Öffnung |
Es ist vollbracht. Hier noch ein paar Impressionen der geölten Gehäuse mit Blitzlicht am Abend und schon ausprobiert bei Tageslicht bei meinem Cousin.
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Das Paar Lautsprechergehäuse |
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Noch einmal aus einem anderen Winkel |
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Am Zielort angekommen |
Das sind doch aber nicht die Vifa-Chassis der Pico Lino, sieht mehr nach Fostex aus, oder täusche ich mich?
AntwortenLöschenHallo,
Löschenwie geschrieben, bin ich nur für den "Rohbau" der Boxen zuständig gewesen. Ob dies nun die Chassis waren, die (von Udo?) dafür vorgesehen waren, oder nicht, kann ich nicht sagen. Aber ich meine beim Namen Fostex klingelt es, das habe ich zumindest schon einmal irgendwo gehört oder gelesen.
Gruß Tobi