Mit diesem Beitrag stelle ich einem Schnapsglashalter für einen Freund und ehemaligen Kollegen vor. Er verfeinert Schnäpse mit eingelegtem Obst und serviert diese
gerne in Reagenzgläsern mit Korken. Was gleichzeitig, wohl auch eine gute portionierte Lagermöglichkeit sein soll. Deswegen war die Aufgabe einen beliebig gearteten Holzklotz zu
bearbeiten, dass er als ansprechende Serviermöglichkeit genutzt werden kann.
Die Restekiste eines Drechslers lieferte schon einmal potenzielles Grundmaterial.
|
Schätze aus der Restekiste |
Erst mal den ganzen Schmodder runter hobeln und schauen, was sich darunter verbirgt. Glückstreffer - ein wunderschönes Stück Nussbaum und irgendetwas Exotisches.
|
Die Holzmaserung kommt zum Vorschein |
Im Laufe der Bearbeitung wurde das Nussstück mit 21mm MPX verstärkt, sodass nun eine Höhe von 65mm erzielt wird. Weiterhin wurde ein Erle-Anleimer ringsum auf Gehrung angebracht. Für
einen sauberen Abschluss auf der Oberseite habe ich den Anleimer überstehen lassen und anschließend bündig gefräst.
|
Bündigfräsen des Anleimers |
Ein erster Zwischenstand.
|
Ich konnte mich nicht entscheiden, welches Bild schöner ist, ... |
|
... deswegen habe ich beide hier eingestellt |
Mit einem 40er Forstnerbohrer und meinem neuen
Bohrtisch habe ich in die Mitte des Klotzes ein Loch für das Teelicht gebohrt.
|
Bohrung für das Teelicht |
Eine kleine Herausforderung waren noch die Löcher für die Reagenzgläser (d=18mm). Die Wahl für die Arbeit fiel auf einen Schlangenbohrer. Ich bin heilfroh, dass ich
in einem Stück Ahorn einen Probelauf gemacht habe. Das Gewinde am Bohrer war mir von Anfang an suspekt - wie sich auch sofort bestätigen sollte. Das Ahornleistchen splitterte
durch die Dicke des Gewindes und wurde durch die Gewindedrehung nach oben gerissen. Selbst Schraubzwingen zur Niederhaltung konnten ein Desaster bei der 2. Bohrung nicht vermeiden.
Für den Nussklotz habe ich dann im Durchmesser des Gewindes vorgebohrt, sodass ich die Geschwindigkeit des Vorschubes selbst bestimmen konnte. Damit entstand dann auch ein wunderschönes
und sauberes Loch.
Im Nachhinein ist mir aufgegangen, dass diese Bohrer offensichtlich (durch das Gewinde) nur für handgeführte Maschinen geeignet sind, doch mit einer entsprechenden Vorbohrung
sind sie eine gute Alternative zu den teuren Forstnerbohrern, die man ja nicht unbedingt in jedem krummen Maß braucht.
|
Bohren der umlaufenden Löcher für die Reagenzgläser |
|
Alle Bohrungen erfolgreich beendet |
Zum Abschluss bekam der Klotz noch 3 Lagen Danish Oil mit 400er Zwischenschliff und 3 Filzgleiter als Fuß spendiert.
|
Impressionen des ... |
|
... fertigen Schnapsglashalters... |
Ergänzung (Juni 2015)
|
...endlich auch in Benutzung |
Respekt, sieht wirklich super aus!
AntwortenLöschen