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21. Mai 2013

Schnapsglashalter

Mit diesem Beitrag stelle ich einem Schnapsglashalter für einen Freund und ehemaligen Kollegen vor. Er verfeinert Schnäpse mit eingelegtem Obst und serviert diese gerne in Reagenzgläsern mit Korken. Was gleichzeitig, wohl auch eine gute portionierte Lagermöglichkeit sein soll. Deswegen war die Aufgabe einen beliebig gearteten Holzklotz zu bearbeiten, dass er als ansprechende Serviermöglichkeit genutzt werden kann.
Die Restekiste eines Drechslers lieferte schon einmal potenzielles Grundmaterial.

Schätze aus der Restekiste

Erst mal den ganzen Schmodder runter hobeln und schauen, was sich darunter verbirgt. Glückstreffer - ein wunderschönes Stück Nussbaum und irgendetwas Exotisches.

Die Holzmaserung kommt zum Vorschein

Im Laufe der Bearbeitung wurde das Nussstück mit 21mm MPX verstärkt, sodass nun eine Höhe von 65mm erzielt wird. Weiterhin wurde ein Erle-Anleimer ringsum auf Gehrung angebracht. Für einen sauberen Abschluss auf der Oberseite habe ich den Anleimer überstehen lassen und anschließend bündig gefräst.

Bündigfräsen des Anleimers

Ein erster Zwischenstand.

Ich konnte mich nicht entscheiden, welches Bild schöner ist, ...

... deswegen habe ich beide hier eingestellt

Mit einem 40er Forstnerbohrer und meinem neuen Bohrtisch habe ich in die Mitte des Klotzes ein Loch für das Teelicht gebohrt.

Bohrung für das Teelicht

Eine kleine Herausforderung waren noch die Löcher für die Reagenzgläser (d=18mm). Die Wahl für die Arbeit fiel auf einen Schlangenbohrer. Ich bin heilfroh, dass ich in einem Stück Ahorn einen Probelauf gemacht habe. Das Gewinde am Bohrer war mir von Anfang an suspekt - wie sich auch sofort bestätigen sollte. Das Ahornleistchen splitterte durch die Dicke des Gewindes und wurde durch die Gewindedrehung nach oben gerissen. Selbst Schraubzwingen zur Niederhaltung konnten ein Desaster bei der 2. Bohrung nicht vermeiden. Für den Nussklotz habe ich dann im Durchmesser des Gewindes vorgebohrt, sodass ich die Geschwindigkeit des Vorschubes selbst bestimmen konnte. Damit entstand dann auch ein wunderschönes und sauberes Loch.
Im Nachhinein ist mir aufgegangen, dass diese Bohrer offensichtlich (durch das Gewinde) nur für handgeführte Maschinen geeignet sind, doch mit einer entsprechenden Vorbohrung sind sie eine gute Alternative zu den teuren Forstnerbohrern, die man ja nicht unbedingt in jedem krummen Maß braucht.

Bohren der umlaufenden Löcher für die Reagenzgläser

Alle Bohrungen erfolgreich beendet

Zum Abschluss bekam der Klotz noch 3 Lagen Danish Oil mit 400er Zwischenschliff und 3 Filzgleiter als Fuß spendiert.

Impressionen des ...

... fertigen Schnapsglashalters...

Ergänzung (Juni 2015)

...endlich auch in Benutzung




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