Und ein weiteres Projekt für die Familie. Nachdem mein Cousin mit seinen
Lautsprechern zufrieden ist,
sollte ich diesmal ein Gehäuse für seinen Lichtcomputer bauen. Lichtcomputer werden in der Veranstaltungstechnik für die Steuerung von Lichtanlagen verwendet.
Passend zu den Lautsprechern habe ich wieder 15mm Buche Multiplex verwendet. Der Zuschnitt erfolgt wie immer auf meiner Erika. Auf diesem Bild ist noch einmal sehr schön der Konflikt
zu sehen, der mich zur
Modifikation des Anschlages bewogen hat. Das Sägeblatt muss fast auf maximale Schnitthöhe
gestellt werden, damit das Holz durchtrennt werden kann und für das Ablänglineal ist der Zusatztisch als Unterstützung nötig. In einer Werkstatt ein kleineres Problem, bei mir werden die
Anbauteile allerdings nach jeder Nutzung wieder abgebaut, sodass der Aufwand erheblich ist.
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Zuschnitt der Einzelteile |
Die Konstruktion sieht auf der Vorderseite keine sichtbaren Multiplexkanten vor, was bedeutet, dass es wieder Gehrungsschnitte zu bewältigen gibt.
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Anschneiden der Gehrungen |
Die Verbindung der Einzelteile erfolgt selbstverständlich mit Lamellos und Leim. Die Fixierung der Werkstücke auf einen festen Kantenabstand durch die Lamellos ist einfach Gold wert beim
Verleimen.
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Einfräsen der Lamelloschlitze |
Eine erste Passprobe lässt die Form erahnen.
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Grobe Form des Gehäuses |
Die Seitenteile bekommen nun ihre Schräge. Dafür habe ich mit der Stichsäge vorgeschnitten und anschließend beide Teile übereinander gespannt, einem Stück Restholz befestigt und mit einem
Bündigfräser die Schräge sauber gefräst.
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Grobschnitt mit der Stichsäge |
Danach geht es an die kniffligen Gehrungen für die Gehäusefront. Ich habe zuerst versucht rechnerisch die Schnittwinkel zu bestimmen, bzw. es hat auch geklappt, aber ich habe diesen Winkeln
nicht gesägt bekommen. Also habe ich eine Gehrung angesägt und die zweite mit der Schmiege abgegriffen. Diesen Winkel habe ich auf einer größere Schmiege und dann auf das Sägeblatt
übertragen.
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Abgreifen des Gehrungswinkels... |
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... und auf das Sägeblatt übertragen |
Nach vielen, vielen winzigen Korrekturschnitten, passt die schräge Frontplatte auch endlich zwischen die obere und unter Leiste.
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Passt! |
Abends habe ich bereits einen Teil des Gehäuses vorverleimt, damit ich mich später bei den Gehrungen nur noch auf eine Stelle konzentrieren muss.
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Vorverleimung des Bodens und der Seiten mit einem Teil der Front |
Für die Aussparungen in der Front habe ich auf die Handarbeit zurückgegriffen. Die Maschinen sind an diesem Tag lang genug gelaufen und außerdem war es inzwischen bereits zu spät, um noch einmal
in den Unterstand zu gehen.
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Ausarbeiten der Öffnung für das Kontrollpanel, ... |
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... sowie den Ein- bzw. Ausschalter |
Für die Anschlusslöcher in der Rückseite musste ich ein letztes Mal meine Holzwerker-Kollegen bemühen, da ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Besitz meines Bohrständers war. An dieser Stelle
vielen Dank!!
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Anriss der Löcher für die Kabelanschlüsse |
Damit stand dem Verleimen der restlichen Teile nichts mehr im Wege. Die Gehrungen ließen sich wunderbar mit den Zwingen zu drücken und ich habe nur ganz wenig Spachtel gebraucht,
um winzige Schlitze zu schließen. Nach Abbinden des Leims folgte noch der Schliff der Außenflächen.
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Blick auf die Gehrungen der Front... |
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... und die vorbereiteten Löcher für die Anschlüsse auf der Rückseite |
Zum Abschluss bekam das Gehäuse noch drei Schichten Danish Oil spendiert und wartete dann auf die Abholung durch meinen Cousin. Die unterschiedlichen Helligkeiten kommen
hauptsächlich durch das Blitzlicht der Kamera. Die Flecken auf der Front sind nicht etwa Fingerabdrücke von mir, sondern Unregelmäßigkeiten im Furnier der Multiplexplatte.
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Lichtcomputergehäuse von vorn... |
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... seitlich... |
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... und von hinten |
Ein paar Tage später hat mir mein Cousin Bilder von dem inzwischen gefüllten Gehäuse geschickt, sowie der zugehörigen Hardware.
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Die Platine ist eingeschraubt und verkabelt |
Manche funktionieren ihr Wohnzimmer zu einem Holzarbeitsplatz um, andere dagegen in eine kleine Disco....
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Lichtanlage |
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